3 einfache Schritte zur Ferienhauskarte mit Wow-Effekt

Wie oft waren wir schon in Ferienhäusern, in denen es weder Infomaterial noch eine Karte vom Ort gab. Natürlich überlegen wir schon vorher, was wir machen wollen und haben einen Plan im Kopf. Doch so ein paar Tipps von einem Einheimischen wären manchmal gar nicht schlecht. So wie im letzten Sommer: Wir waren für ein Wochenende in Naumburg. Das Wetter war besser als gedacht. Am Tag der Abreise hatten wir schon morgens 37 °C.

Jeden Abend kamen uns Familien in Badekleidung entgegen, doch wo sie herkamen, fanden wir nicht heraus. Was hätten wir drum gegeben, eine Badestelle zu kennen. Wir wären gerne in ein richtig gutes Restaurant gegangen. Und gegen ein lauschiges Plätzchen für ein Picknick hätten wir auch nichts gehabt. Unsere Vermieterin war nicht vor Ort und die anderen Gäste schauten uns immer etwas skeptisch an, wenn wir auf unseren Motorrädern vorbeifuhren.
Wir hatten also die Idee für unsere eigene Ferienwohnung: Wir brauchen Unbedingt eine eigene Karte! Unsere Gäste sollen besondere Orte kennenlernen ohne uns fragen zu müssen. Jetzt im Winter, wo ich viel Zeit habe, setzte ich mich an die Karte und siehe da: Es ist super einfach und innerhalb von einer Stunde gemacht. Wie es geht zeigen wir dir Schritt für Schritt in diesem Artikel.

Die Idee zur individuellen Karte fürs Ferienhaus

Sowohl bei Stay here als auch auf a beautiful mess hatte ich vor einiger Zeit gesehen, dass sie für jedes Ferienhaus individuelle Karten erstellen. Auf den Karten sind Insidertipps für Unternehmungen, Restaurants und besondere Geschäfte. Einmal die Arbeit für solch eine Karte gemacht, hat man für jeden Gast eine kleine Besonderheit zur Begrüßung.
Ich habe mich selbst an solch einer Karte probiert und war erstaunt, wie einfach und schnell und vor allem ohne viele Materialien sie herzustellen ist.

Was gehört auf die Karte?

Bevor wir anfangen zu zeichnen, müssen wir einen Ausschnitt für eine Karte festlegen. Was wollt ihr euren Gästen zeigen?
Ein paar Ideen von mir sind:

Eurer Phantasie sind dabei fast keine Grenzen gesetzt.
Eine Faustregel solltet ihr dabei jedoch unbedingt beachten: Überladet die Gäste nicht mit Unternehmungen. 5 Ideen sind genug für ein Wochenende. Gebt ihr mehr als 5 Ideen, setzt schnell Frustration und Unzufriedenheit ein, vieles nicht geschafft zu haben. Fertigt daher am besten verschiedene Karten an. Wie wäre es beispielsweise mit einer Karte für jede Jahreszeit? Wählt verschiedene Aktivitäten wie Baden, Picknicken, Angeln etc. für die Sommerkarte. Danach überlegt euch etwas für die Winterkarte (Wanderungen, Museen, Wellness).
Eine weitere Möglichkeit wäre es eine Wochenendkarte und eine für Gäste, die länger bleiben, zu erstellen. Auch die Karte für die Langzeitgäste sollte nicht mehr als 5 Tipps haben, doch könnt ihr hier auf die Rückseite ausweichen. Dort könnt ihr unter verschiedenen Kategorien Ausflugsziele zusammenfassen.

Nachdem ihr nun 5 Tipps für die Feriengäste zusammengestellt habt, wählt ihr euren Kartenausschnitt so aus, dass alle Aktivitäten darauf gezeigt werden können.

Schritt 1: Die Karte zeichnen

Für den ersten Schritt braucht ihr folgende Dinge:

Handy oder Laptop | Bleistift | Aquarellpapier (oder normales Zeichenpapier) | Tusche | Pinsel

Legt sie euch am besten schon bereit, umso schneller könnt ihr die Zeichnung abschließen und die Karte erstellen.

Handy oder Laptop | Bleistift | Aquarellpapier

Öffnet auf dem Handy oder dem Laptop euer Kartentool und zoomt den Ausschnitt auf den Bildschirm, den ihr zeichnen wollt.
Zuerst nehmt ihr euch einen Bleistift um die Umrisse der Karte grob zu skizzieren. Ich habe das Aquarellpapier gewählt, da ich die Struktur sehr mag, die es der Karte gibt. Ihr könnt aber auch in den Materialien variieren. Probiert doch mal normales Papier und Buntstifte, verschiedene Bleistiftschraffuren funktionieren genauso wie unterschiedliche Farben.

Fangt am besten mit einem rahmenden Element an. Ein Fluss, ein Wald oder eine Straße geben euch Sicherheit für die folgenden Elemente.

Aber bedenkt immer: Weniger ist mehr. Ihr fertigt keine Karte für den Straßenbau an, sondern eine Skizze, die schön aussehen soll und als grobe Orientierung dient. Die Straßen müssen nicht zu 100 % stimmen und der Fluss muss nicht jede Biegung zeigen. Eure Gäste werden kaum mit dieser Karte losziehen und das angegebene Restaurant suchen. Viel mehr werden sie sie als Idee verstehen und den Ort auf ihrem Handynavi suchen.

Tusche | Pinsel | Stifte | Farben

Je nachdem wofür ihr euch entschieden habt, geht es nun ans Strukturieren. Wie ihr an den gelben Straßen seht, habe ich die Bleistiftstriche unter der Farbe gelassen. Wem dies nicht gefällt sollte einen möglichst harten Bleistift verwenden und die Bleistiftstriche anschließend wegradieren. Durch die Härte des Bleistifts könnt ihr die Linien in eurem Papier trotzdem noch sehen.

Zeichnet zuerst die Straßen (hier gelb), Flüsse (blau) und Orte (orange) ein. Wollt ihr Badestellen auf eurer Karte haben, vergesst die Seen (blau) nicht!

Wiesen und Wälder könnt ihr einfach grün einzeichnen und am Rand immer heller auslaufen lassen. Dadurch vermeidet ihr harte Kanten und könnt später die Schrift besser in die Karte einblenden.

Schritt 2: Das Bild scannen und freistellen

Seid ihr mit eurer Karte zufrieden, lasst das Bild trocknen und scannt es anschließend entweder mit eurem Scanner oder per Handy ein. Ich nutze eine der zahlreichen Scannerapps auf dem Handy und bin wirklich glücklich mit dem Ergebnis.

Wie ihr seht, ist das Papier leider sehr graustichig. Für eine schöne Karte müssen wir dieses freistellen. Das geht entweder in Photoshop oder auch in der kostenlosen Alternative Gimp.

Beim Freistellen müsst ihr nicht jedes Stück weißes Papier erwischen, dass durchschimmert. Es reicht, wenn ihr das Papier oben und unten entfernt.

Freistellen in Photoshop

1. Wähle mit dem Schnellauswahlwerkzeug (4. von oben in der linken Spalte) den grauen Bereich außerhalb deiner Zeichnung aus.
2. Öffne mit einem Rechtsklick auf den ausgewählten Bereich das Menü. Hier wähle „Ebene durch Ausschneiden“.
3. Die neu entstandene Ebene kannst du nun löschen. Der karierte Hintergrund auf deinem Bild zeigt dir an, dass der Hintergrund nun transparent ist.
4. Speichere das Bild als .png ab, damit der transparente Hintergrund bestehen bleibt.

Freistellen in Gimp

1. Wähle das Zauberstabwerkzeug in der linken Leiste aus (4. Symbol).
2. Klicke in den grauen Bereich, den du löschen möchtest. Sollte zu viel ausgewählt werden, reduziere den Schwellenwert.
3. Öffne mit einem Rechtsklick auf den ausgewählten Bereich das Menü.
4. Wähle „Bearbeiten“ und anschließend „Ausschneiden“.
5. Speichere das Bild als .png ab.

3. Schritt: Tipps für Gäste auf die Karte schreiben

Nun geht es ans Eingemachte. Hier einmal ein Beispiel, wie ich meine Karte gestaltet habe. In den folgenden Schritten zeige ich euch, welche Designelemente ich ausgewählt habe. Wem meine Karte so gefällt, kann gerne genau die gleichen Elemente wählen. Das Programm bietet euch allerdings auch allerhand individuelle Varianten.

Entweder arbeitet ihr hierfür weiter in Photoshop/Gimp oder wählt wie ich die Alternative canva.com. Zwar müsst ihr hier zunächst einen Account erstellen, doch werdet ihr schnell merken, dass das Onlineprogramm für viele Designarbeiten sehr nützlich sein kann. Großer Pluspunkt: Es bietet viele kostenlose Elemente, die für gewöhnlich völlig ausreichen.

1. Eigene Karte einfügen

Nachdem ihr euch auf canva angemeldet habt, wählt die Option, ein leeres Poster zu erstellen, aus. Ladet euer freigestelltes Bild in den Uploadbereich und zieht es auf die Arbeitsfläche.

Hier könnt ihr jetzt alles so hin und herschieben, wie es euch gefällt und Texte, Elemente und Formen hinzufügen. Das Programm ist selbsterklärend. Nach ein paar Klicks werdet ihr wie ein Profi designen. In den folgenden Schritten zeige ich euch aber trotzdem, welche Designelemente ich gewählt habe. Zum leichteren Einstieg sozusagen.

2. Textfelder einfügen

Für die Überschrift und die Tipps habe ich diese hier markierten Schriftelemente gewählt. Klickt einfach in das Textfeld und bearbeitet es. Mit Klick außerhalb des Feldes, wechselt die Ansicht und ihr könnt es an einen beliebigen Platz schieben.

3. Elemente einfügen

Die Markierungspunkte mit den jeweiligen Zahlen habe ich bei den Elementen in der linken Spalte gefunden.

Hier könnt ihr nach Begriffen suchen. Mit dem Begriff map findet ihr alle möglichen Elemente rund um das Erstellen von Karten. Die Zahlen habe ich anschließend wieder per Textfeld auf die Marker gesetzt.

Sobald eure Karte fertig ist, könnt ihr sie über den Pfeil oben rechts herunterladen.

Die Karte im Ferienhaus einsetzen

Wir haben unsere Karten nun zwar digital, doch wie setzen wir sie geschickt für unsere Feriengäste ein?
Ihr könnt sie beispielsweise auf einem schönen dicken Papier drucken lassen und sie auf den Tisch neben das Willkommensgeschenk legen. Wer die Karte nicht für jeden Gast neu ausdrucken möchte, kann sie auch auf größerem Format in der Ferienwohnung aufhängen. So kann man sie wunderbar als ganz individuelle Dekoration einsetzen.

Wir freuen uns immer über eure Umsetzunh unserer Ideen. Postet gerne einen Link zu eurer eigenen Karte in die Kommentare. Habt ihr noch weitere Ideen für Unternehmungen, die man auf die Karte schreiben kann?

Wer seine Karte mit uns per Instagram teilen will, kann gerne den Hashtag #motskarte nutzen.

Wir sind gespannt auf eure Ergebnisse. Viel Spaß beim Erstellen.

Eure Sarah